FAQ - emco NDT - Nassdehnungstester

Allgemein

Mit dem emco NDT Nassdehnungstester wird die prozentuale Dehnung eines Musters in einer Flüssigkeit über die Zeit bestimmt.

Mit wasserbasierenden Flüssigkeiten wird das hydrophile Verhalten von hygroskopischen Materialien getestet. Durch die präparierte Einspannrichtung bestimmt, erhält man aufgrund der Faserquellung die Nassdehnung in Maschinen- oder Laufrichtung des Musters.

  • Prüfklima vor Beginn der Messung (Vordehnung, Schrumpfung)
  • Probenzuschnitt
  • Breite = Es wird bei konstanter Last je mm Probenbreite gemessen.
  • Faserorientierung = Die Dehnung in Maschinen- und Längsrichtung unterscheiden sich für die meisten Muster erheblich.
  • Probenquerschnitt-Dicke
  • Füllstand des Becherglases
  • Messumgebung (vibrationsfreier Standort)
  • Messvorschrift (Fenchel, Mütek CD, MD)
  • Messdauer
  • Streifenbreite 15 mm oder 50 mm, Sonderanfertigungen sind auf Anfrage möglich
  • emco NDT Fenchel
  • emco NDT mit automatischer Messbereichsumschaltung für alle drei Prüfvorschriften: Fenchel, Mütek MD und Mütek CD

Norm

Die Nassdehnung nach Fenchel ist eine Messvorschrift, die sich an einem Geräteaufbau orientiert. Definiert ist eine Belastung von 1 g je 1 mm Probenbreite. Ein Papierstreifen von 100 mm Länge und 15 mm Breite wird zwischen zwei Klemmen gespannt. Die untere Klemme ist starr und das bewegliche Gewicht der oberen Klemme wird durch ein Gegengewicht ausgeglichen und mit einer Anzeige verbunden. Durch Eintauchen in Wasser dehnt sich der Streifen. Diese Dehnung wird in Prozent angezeigt.

Bei der von der Firma Mütek für Dekorpapiere eingeführten Prüfvorschrift wird die Probe während der Messung mit einer definierten Kraft von 1 N in CD (quer zur Papierbahn) bzw. 4 N in MD (längs zur Papierbahn) bezogen auf eine Probenbreite von 60 mm belastet.

  • Nein, DIN 54517:2006-02 beschreibt ein anderes Verfahren zur Bestimmung der Nassdehnung im Wasserbad ohne Zugbelastung.
  • Aktuell sind keine Untersuchungen zur Vergleichbarkeit der Messergebnisse bekannt. Einzelne Kunden haben Umrechnungsfaktoren ermittelt.

Nein, ISO 8226-1:1994 beschreibt ein Verfahren zur Bestimmung der Dehnung einer Probe bei Änderung der relativen Feuchte der Luft ohne direkten Flüssigkeitskontakt.

  • Nein, DIN 53 130 beschreibt ein Verfahren zur Bestimmung der Dehnung einer Probe bei Änderung der relativen Feuchte der Luft ohne direkten Flüssigkeitskontakt
  • Das Messprinzip ist der DIN 53 130 entlehnt.

Mit dem emco NDT sind die 3 etablierten Standards Fenchel (1 g Belastung je 1 mm Probenbreite), Mütek CD (1 N Belastung auf 60 mm Probenbreite) und Mütek MD (4 N Belastung auf 60 mm Probenbreite) bestimmbar.

Probenpräparation

  • Prüflabor mit Normklima
  • Schwingungsfreier Tisch
  • Stromanschluss
  • Druckluft
  • Datenverbindung zur Ergebnisübertragung

Ja, für die Bedienung des Gerätes ist Druckluft (min. 5 bar, gefiltert, ölfrei und getrocknet) nötig. Es befindet sich ein 1,5 m Druckluftschlauch im Lieferumfang.

Die Streifenbreite richtet sich nach der installierten Magnetklemme. Somit ist der Prüfstreifen extern auf 15 mm bzw. 50 mm Breite und etwa 160 mm bis 180 mm Länge zuzuschneiden.

Man kann zwischen Fenchel, Mütek CD und Mütek MD wählen. Bei der Auswahl einer Prüfnorm werden die Belastungsgewichte automatisch eingestellt.

Die Prüfnormen unterscheiden sich durch die Belastung auf die Probe je mm Probenbreite.

Durch die Materialproduktion entstehen Schwankungen über die Probenbreite für die Dehnung in Maschinenrichtung und vor allem in Querrichtung. Ein Mittelwert ist somit nur für direkt benachbarte Prüfstreifen möglich.

Die Probe wird nach der Konditionierung und dem Zuschnitt in die Magnetklemmen eingesetzt. Führen Sie die Probe dafür erst in die obere Magnetklemme und anschließend nach leichtem Straffziehen in die untere Klemme ein.

Zu straffes bzw. zu lockeres Einspannen wird zu Beginn der Messung nach dem Entriegeln der oberen Klemme automatisch kompensiert und bei der Auswertung berücksichtigt.

Nach der Messung wird die Probe über das Öffnen der Magnetklemmen entnommen. Die Magnetklemmen sind vom Wasser zu befreien. Dafür kann saugfähiges Papier oder Druckluft verwendet werden.

Messergebnis

Es werden die Dehnungskurve und der aktuelle Dehnungswert nach der Messzeit angezeigt. Damit erhält die Messzeit einen entscheidenden Einfluss und sollte mindestens bis zur maximalen Dehnung eingestellt werden.

Es können Einzel- oder Serienmessungen durchgeführt werden. Zu einer Serienmessung werden der Mittelwert und die Standardabweichung dargestellt. Es werden maximal 5 Messungen zu einer Messserie zusammengefasst.

Ja, der emco NDT Nassdehnungstester beinhaltet eine Software, die einen einfachen Datentransfer ermöglicht. Messkurve und Messergebnis nach der eingestellten Messzeit können übertragen werden.

Messwerte verschiedener Messbereiche können nicht verglichen werden. Um Fehler zu vermeiden, wird eine neue Messserie angelegt.

  • Die Probe ist während der Messung gerissen. Die Probenbelastung war zu stark für die Messung.
  • Die Probe rutscht aus der Magnetklemme. Die Funktionsweise ist immer vor der Messung während der Präparation zu prüfen.

Einflussfaktoren auf das Messergebnis

Ja, die Länge des Prüfstreifens hat einen Einfluss auf das Messergebnis. Die Länge ist durch den Abstand der Magnetklemmen auf 100 mm definiert. Während der Präparation kann man dort bei leichtem Straffziehen der Proben keine Fehler machen. Kleine Einspannunterschiede werden vor dem Messvorgang erfasst und in das Messergebnis eingerechnet.

Der Reststreifen unterhalb der unteren Klemme sollte kurz gehalten werden bzw. kann ggf. abgerissen oder abgeschnitten werden, damit der Wasserverbrauch nicht unnötig erhöht wird.

Ja, die Breite des Prüfstreifens hat einen Einfluss auf das Messergebnis. Die Magnetklemmen sind auf diese Breite optimiert. Ein Einfädeln des Prüfstreifens ist bei höheren Breiten erschwert.

Die Breite ist hinsichtlich der Belastung von besonderer Bedeutung. Es kommt auf jeden Millimeter Probenstreifen eine Belastung von 1 g (Fenchel).

Ja, der Füllstand hat einen Einfluss auf das Messergebnis. Der korrekte Füllstand ist am Becherglas markiert und sollte immer eingehalten werden.

Ein zu hoher Füllstand führt zu Auftrieb an der oberen Klemme und damit zu erhöhter Belastung. Ein zu niedriger Füllstand sichert nicht die vollständige Benetzung der Probe.

Ja, das Einspannen hat einen Einfluss auf das Messergebnis. Spannen Sie die Probe zu straff ein, wird die Probe schon vorgedehnt. Spannen Sie die Probe zu lose ein, erfolgt mitunter keine Dehnung.

Der Berechnungsalgorithmus mit der tatsächlichen Länge kann nur kleine Einspannabweichungen ausgleichen.

Die Messzeit ist ausschlaggebend für den ausgegebenen Dehnungswert.

Ist die Dehnung noch nicht abgeschlossen, erkennt man dies am Verlauf der dargestellten Kurve. Die Messung muss mit längerer Messzeit wiederholt werden.

Optional besteht die Möglichkeit die Gesamtmesszeit in Eintauchzeit und Trockenzeit zu trennen. Dabei werden die Dauer des Eintauchens sowie die Zeit der Dehnung nach dem Verlassen des Flüssigkeitsgefäßes eingestellt.

Verbrauchsmaterial

Die Prüfflüssigkeit muss bei Verbrauch nachgefüllt werden. Durch den Saugvorgang geht kontinuierlich Flüssigkeit verloren. Am Becherglas befindet sich eine Markierung, die einzuhalten ist.

Überprüfung und Kalibrierung

Wir empfehlen, das Gerät 1x im Jahr durch einen emco-Servicetechniker überprüfen zu lassen.

Die menügeführte Überprüfung kann durch den Bediener zum Beispiel 1x in der Woche durchgeführt werden.

Bitte nutzen Sie die mitgelieferten Kalibrierstandards, um das Gerät selbst zu überprüfen. Die genauen Anweisungen dafür finden Sie in der Bedienanleitung.

Reparatur und Service

Besondere Aufmerksamkeit muss auf die Wirksamkeit der Magnetklemmen gelegt werden. Rutscht die Probe aus der Halterung, sind die Magnete auszutauschen.

  • Transportverpackung (Es empfiehlt sich die bei der Auslieferung verwendete Spezialverpackung aufzubewahren und im Falle eines Versandes zu verwenden.)
  • Gewichte und Wippe sorgfältig sichern: Folgen Sie dafür der bebilderten Anleitung.
  • Für eine Überprüfung sind die Kalibrierstandards nötig.
  • Transport mit Palette
  • Das Gerät muss auf einer ebenen, stabilen Fläche schwingungsfrei aufgestellt werden.
  • Ausrichtung des Gerätes, um eine fehlerfreie Funktion zu gewährleisten.
  • Vor dem Einschalten sicherstellen, dass alle Transportsicherungen entfernt sind.
  • Lagern Sie das Gerät in Klimabedingungen, die weder Elektronik noch Mechanik schaden (frei von Korrosion und Elektrostatik).
  • Überprüfen Sie die Ausrichtung und Kalibrierung.

Vergleichbarkeit

Das Messprinzip des emco NDT Nassdehnungstester orientiert sich am Aufbau des Fencheltesters. Die Belastungseigenschaften, die durch den Standard Mütek definiert wurden, werden eingehalten, jedoch ist der Prüfaufbau ein anderer. Durch die Besonderheiten des Messgerätes (Penetration von einer Seite, Oberflächenspannung, Auftrieb, umständliche Präparation mit Fehlerquellen) erkennt man bei Vergleichsmessungen deutlich andere Dynamiken. Ob die Messergebnisse im konkreten Fall verglichen werden können, muss untersucht werden.

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